29.05.2024 | Klima & Umwelt | CG
Wegweisende Solartechnik auf bayerischem Baggersee: Kies- und Quetschwerk Jais setzt Maßstäbe in der lokalen Energieversorgung
In Kooperation mit dem Technologieunternehmen SINN Power entsteht auf dem künstlichen See des Kies- und Quetschwerks Jais in Gilching gerade die weltweit erste schwimmende Photovoltaik-Anlage mit vertikalen Modulen.
Ein Pilot mit Potenzial: Die Floating-Photovoltaik-Anlage soll noch im Sommer 2024 auf dem Gelände des Kies- und Quetschwerk Jais in Betrieb gehen. Knapp 2.500 vertikale, so genannte „Floating SKipp“ Module, in Ost-West-Ausrichtung angeordnet, ermöglichen eine effiziente Stromerzeugung über den gesamten Tagesverlauf. Doch diese innovative Bauweise führt nicht nur zu einer optimalen Nutzung von Wasserflächen zur Stromerzeugung: Sie ermöglicht es, dass künftig auch kleinere Seen für die Installation von PV-Anlagen infrage kommen, da mehr Module als bisher auf dem Wasser platziert werden können. Gleichzeitig wird die EEG-Vorgabe, der zufolge nur 15 Prozent von Binnengewässer-Oberflächen mit Solarmodulen bedeckt sein dürfen, aufgrund der vertikalen Aufstellung vollumfänglich eingehalten.
Erneuerbarer Strom für mehr Energie-Autarkie
Von den voraussichtlich 1,8 Megawatt Gesamtleistung an erneuerbarem Strom, die dem Verbrauch von durchschnittlich 725 deutschen Haushalten entspricht, werden entstehende Überschüsse direkt in das Netz eingespeist. Dank der Ost-West-Ausrichtung wird die größte Menge an Strom am Vor- und Nachmittag erzielt. Für das Kies- und Quetschwerk Jais bedeutet die innovative Energiegewinnung voraussichtlich einen Autarkiegrad von 65 Prozent in der Stromversorgung und damit eine spürbare Senkung der Betriebskosten. Ebenso erfreulich ist der Rückgang an CO2-Emissionen, der sich auf 600 Tonnen p.a. beziffern wird.
Vorzeigeprojekt für die gesamte Region Starnberg/Ammersee
Zu verdanken ist das bahnbrechende Projekt dem hohen Maß an Engagement, das alle Beteiligten an den Tag gelegt haben – von der Kies- und Quetschwerk Jais GmbH & Co. KG über das Technologieunternehmen SINN Power GmbH bis hin zur Regionalagentur gwt Starnberg GmbH. So konnte gemeinsam der Weg für diese bislang einzigartige schwimmende PV-Anlage gebahnt werden, die nicht nur einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität darstellt, sondern zugleich auch ein Paradebeispiel für lokale Wertschöpfung und innovative Partnerschaften innerhalb der Region.