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25.08.2022 | Klima & Umwelt | VK

Steinbruch (fast) ohne Staub – Hermann Trollius GmbH konzipiert innovativen Wasserwagen

Die Hermann Trollius GmbH aus dem oberpfälzischen Lauterhofen hat einen ganz besonderen Wasserwagen geplant und entwickelt. Umgesetzt wurde das Projekt gemeinsam mit einem italienischen Unternehmen, das auf individuell zugeschnittene Fahrzeugaufbauten, darunter auch ein Aufbau zur Staubbindung, spezialisiert ist. Mit dem so noch nicht dagewesenen Fahrzeug liegt eine echte Innovation vor, die für den Steinbruch-Betreiber die Antwort auf die Frage nach der bestmöglichen Staubminimierung ist. Und dafür gab es beim Nachhaltigkeitspreis 2022 des Bundesverbandes MIRO auch den 1. Preis in der Kategorie „Ökonomie – Produktinnovationen“.

Optimaler Schutz für die umgebende Umwelt

Die Auflagen für die Genehmigung eines Steinbruchs sind hoch und beinhalten unter anderem auch, dass der bei der Gewinnung entstehende Staub möglichst gering gehalten wird. Dazu braucht es eine Bewässerung der Fahrwege im Steinbruch selbst und eine Reinigung der Zufahrtsstraßen zur Gewinnungsstätte. Was zur Selbstverständlichkeit eines Steinbruchbetriebs gehört, war Hermann Trollius allerdings nicht genug.

Wasserwagen ist ein Novum und vereint mehrere Vorteile

Das Fahrzeug, das er im Sinn hatte, sollte sowohl im Gelände als auch auf der Straße eingesetzt werden können und so entstand ein neuartige Lösung auf der Basis eines bereits vorhandenen Trägerfahrzeugs. Die entwickelte Waschwageneinheit beinhaltet viele Möglichkeiten der Staubbindung. Doch wie funktioniert das genau?

Ressourcenschonender Betrieb

Der Vorratstank fasst bis zu 12.000 Liter Brauchwasser aus einem Absetzbecken, mit dem sich das Fahrzeug selbst befüllt. Die schwenkbaren Froschmauldüsen können mit einem Joystick vom Fahrer gesteuert werden. Sie bringen mit wenig Druck viel Wasser auf die Fahrbahn. Um die Straßen bestmöglich reinigen zu können, gibt es zusätzlich einen schwenk- und absenkbaren Hochdruckbalken. Im Steinbruch selbst sorgen separat schaltbare Düsen dafür, dass die Wege ständig mit Wasser benetzt werden. Mit einem Wasserschlauch und einer Handpistole, die im Wagen bereitstehen, können Geräte und Anlagen gesäubert werden. Zudem gibt es eine auf dem Tank sitzende Wasserlanze, die die Halden im Steinbruch, also das dort aufgeschüttete Gestein, befeuchtet. Das ist deshalb so wichtig, weil genau hier, beim Beladen und Abkippen des Materials, bei trockenem Wetter die höchste Staubentwicklung entsteht. Die Wasserlanze kann ebenfalls vom Fahrersitz aus per Joystick gesteuert und in ihrer Leistung reguliert werden.

Insgesamt ein neuartiger Wasserwagen, der alle Bedürfnisse erfüllen kann und der mit seiner enormen Leistung auch schon bei der benachbarten Feuerwehr für Interesse gesorgt hat.