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13.10.2022 | Klima & Umwelt

Klimaneutral 2045: Der Fahrplan der Märker-Gruppe

Die Märker-Gruppe hat mit der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 ein ehrgeiziges Ziel für sich ausgerufen. Mit vielen unterschiedlichen Maßnahmen und moderner Technik soll aus dem Ziel Realität werden. Wie aber sieht der Weg konkret aus und weshalb hat ein Ofen dafür eine große Bedeutung?

Modern, effizient und wegweisend: der neue Ofen 8

Der im Sommer 2022 in Betrieb genommene Ofen 8 ist ein wichtiger Baustein für das Ziel klimaneutrale Produktion. Die neue Ofenlinie, zu der neben ihrem Herzstück, einer Ofenanlage mit Wärmetauscherturm, ein Kühler, eine KBS-Halle, ein 700 m langer Rohrgurtförderweg, eine neue Abgasreinigungsanlage und eine eigene Zufahrt gehören, wirkt sich sowohl positiv auf die Energieeffizienz als auch auf die Reduzierung von CO2 aus. Möglich macht das zum einen die effizientere Wärmenutzung und zum anderen der reduzierte fossile Brennstoffeinsatz. So sollen allein mit diesem hochmodernen Ofen ca. 25% CO2 eingespart werden können. Beträchtlich, aber nicht genug.

Moderne Technik als Voraussetzung für weitere CO2-Reduktion

Denn neben dem eigenen Beitrag, den der Ofen 8 zu Energieeffizienz und CO2-Minderung leistet, ist ein weiterer Vorteil, dass seine moderne Technik andere Maßnahmen erst ermöglicht, die wiederum auch dazu beitragen die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Dazu gehören:

  • Der biogene Anteil im Brennstoffmix kann durch den neuen Ofen erhöht werden.
  • Durch den Ofen kann ein höherwertiger Klinker produziert werden, der trotz eines geringeren Anteils im Zement sein Maß an Festigkeit nicht einbüßt.
  • Zukünftig kann zudem die entstehende Abwärme genutzt werden, wodurch Erdgas und damit weitere CO2-Einsparungen ermöglicht werden.

Zusätzliche Maßnahmen

Flankiert werden die positiven Effekte, die der Ofen 8 direkt und indirekt hat, durch weitere Maßnahmen, die die Klimaneutralität realisieren helfen. Das Unternehmen möchte seinen Strombedarf in Zukunft zu 100% mit erneuerbarer Energie decken. Dazu wird unter anderem auch der Bau bzw. Einsatz eigener Photovoltaik- und Windkraftanlagen geprüft. Nach und nach soll auch der gesamte Fuhrpark auf klimaneutrale Fahrzeuge umgestellt werden.

Der Einsatz von Sekundärrohstoffen wird den Anteil an Material, das für den CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung verantwortlich ist, deutlich senken. Nicht vermeidbare CO2-Emissionen werden mittels Abscheidetechniken gesammelt und können eingespeichert (Carbon Capture Storage, CCS) oder einer Verwendung (Carbon Capture and Usage, CCU) zugeführt werden. Abscheideraten von 95% sollen zukünftig erreichbar sein. Weil zusätzlich auch CO2 aus den eingesetzten Biobrennstoffen abgeschieden wird, die eigentlich dem natürlichen CO2-Kreislauf unterliegen, wird der Atmosphäre mehr CO2 entzogen, als durch die Produktion emittiert wird, der Produktionsprozess wirkt als CO2-Senke.  

Der Fahrplan steht und alle diese Schritte sollen mit ihren CO2-Einsparungen zur klimaneutralen Zementherstellung führen. Der Ofen 8 ist dabei zentral.